Das Wohn- und Geschäftshaus Neugasse komplettiert einen Baublock im Zürcher Industriequartier. Zwischen zwei Geschäftshäusern der 50-er und 60-er Jahre markiert es eine Quartierecke und greift tentakelartig in den Bestand. Im Innern birgt es einen der gedrungensten Innenhöfe Zürichs.
Die feindetaillierte Glasfassade fügt das Haus elegant in die Baufluchten der Strassenzüge. Dahinter überrascht es mit vielfältigen Raumfolgen für urbanes Wohnen und Arbeiten. Terrassen, Laubengänge und Dachgärten erweitern die Räume ins Freie.
Das Gebäude besteht aus einem Sockel mit Büroräumen der Sozialversicherungsanstalt und einem Aufbau mit 22 individuellen preiswerten Wohnungen. Die loggiaartigen Wohnräume erhalten weiches diffuses Nordlicht und geben Ausblick auf Strasse und Nachbarschaft. Die Zimmer profitieren durch Lochfenster von Intimität, Ruhe, Luft und Mikroklima des Innenhofs: Von Seilen fällt ein Pflanzenvorhang aus Jungfernreben, Winterjasmin, Blauregen, Pfeifenwinden und erweitert den Lebensraum von Fauna und Flora des benachbarten Bahnfelds. Materialität und Farbigkeit des Quartiers sind in der handwerklichen Varianz der Bodenbeläge und einer lustvollen Polychromie der Einbaumöbel aufgenommen.
Ein bestehendes Treppenhaus und die Treppenserpentine aus Walzstahl verbinden die Wohnungen mit den Bürolandschaften. Auf portugiesischen Korkböden erstrecken sich Teambüros vor leuchtenden Farbhorizonten. Die pointillistische Siebbedruckung der Glasfassade verleiht den rund 120 Arbeitsplätzen Diskretion währendem in der Strassenabwicklung das Bild einer rund tausendjährigen Eiche in Originalgrösse erscheint. Die roten Gummiprofile und ‚marmorierten’ Glasplatten spielen auf Plattenrustika und Inkrustationen der Architekturgeschichte an und korrelieren als Ornamentfries mit dem gründerzeitlichen Massstab des Quartiers. In der Gebäudeecke ist eine hohe Quartierbar, wo das Fassadensenktor den Raum im Sommer komplett zur Luisenstrasse öffnet.
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Die Gärten für die Bewohner sind auf den Dächern des Häuserblocks angelegt; als ‚Hängende Gärten’ beleben sie den engen Hinterhof mit seinen Laubengängen.
Der Sockel mit den Büroräumen und der Aufbau mit den 22 Mietwohnungen bestimmen die möbelartige Haptik der nordorientierten Strassenfassade: Unten verschafft ein Glassiebdruck einer tausendjährigen Eiche den Arbeitsplätzen Diskretion und Blendschutz, darüber definiert eine gefaltete Ganzglasfassade mit Schiebefenstern einen grosszügigen Wohn- und Loggiabereich. Die nach Süden gerichtete Hoffassade mit den Schlafzimmern, Küchen und Bädern ist schlicht, verputzt.
Der Innenausbau mit Naturstein, Massivholz, Pigmentfarben und punktuellen Schreinerarbeiten ist lustvoll und kostengünstig detailliert um angemessene Wohnungsmieten anzubieten.
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